Thomas Pluch Drehbuchpreis

Ausschreibung 2026

Der Drehbuchverband Austria freut sich, die Ausschreibung des Thomas Pluch Drehbuchpreises 2026 bekannt zu geben. Die Preise in der Gesamthöhe von 22.000 Euro werden vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport gestiftet und im Rahmen der Diagonale, Festival des österreichischen Films, verliehen.

 

  • Thomas Pluch Hauptpreis 
    Für das beste Drehbuch für einen abendfüllenden Kinospielfilm oder einen abendfüllenden Fernsehfilm (ab 70 Minuten). Mit 12.000 Euro prämiert.

 

  • Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 
    Für ein Drehbuch mit besonders herausragend behandelten Aspekten. Der Jury steht frei, die Kategorie festzulegen. Zugelassen sind Drehbücher zu abendfüllenden Kinospielfilmen oder abendfüllenden Fernsehfilmen (ab 70 Minuten). Mit 7.000 Euro prämiert.
     

Ausgenommen für beide Kategorien sind Drehbücher für Fernsehfilme, die einer Reihe angehören (wie z.B. Tatorte). Drehbücher für Formate wie Landkrimis und Stadtkomödien mit eigenständigen Geschichten und Figuren sind zugelassen – außer sie entwickeln sich zu einer Reihe (wie z.B. Steiermark-Landkrimis.)

 

  • Thomas Pluch Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme
    Für das beste Drehbuch für Kino-Spielfilme mit einer Mindestlänge von 15 Minuten bis maximal 70 Minuten. Mit 3.000 Euro prämiert.


Es werden inhaltlich und handwerklich anspruchsvolle Werke ausgezeichnet, die sich eingehend und kritisch mit gesellschaftspolitischen, kulturell relevanten oder sozialen Themen beschäftigen, welche die Lebenswirklichkeit des Publikums berühren. Berücksichtigt werden nur Filme, die im vorangegangenen Produktionsjahr zur Erstaufführung gelangten.

 

Zeitraum der öffentlichen Erstaufführung: 1. Jänner 2025 – 23. März 2026

Die Einreichfrist endet mit 17. Dezember 2025 für Filme, die bereits eine Premiere oder Ausstrahlung hatten, für alle anderen gilt die Einreichfrist 28. Jänner 2026.

 

Details und Einreichformular >

Leitfaden Credits

Leitfaden für Österreichs Film- und TV-Branche zu korrekten Credits für Leistungen von Autorinnen und Autoren

 

Endlich, das Drehbuch, an dem man jahrelang geschrieben hat, ist verfilmt! 

Doch dann laufen die Titel und plötzlich wird auch die Regie unter „Buch“ genannt. Dabei hat die doch nur zwei Szenen leicht abgeändert und ein paar Locations gestrichen?! Ähnliche Szenarien wie diese kennt jede*r Drehbuchschaffende, entweder aus persönlicher Erfahrung oder aus dem Umfeld. Oft ist unklar, wem wofür ein Buch-Credit zusteht und wie dieser genau zu bezeichnen ist. 

 

Der Drehbuchverband Austria hat einen umfangreichen Leitfaden erarbeitet, der die Credits für Autor*innen in Spielfilm und Serie definiert. Orientiert hat sich die Arbeitsgruppe an internationalen Standards, was gerade in der stark von Koproduktionen geprägten Serienlandschaft wichtig ist. Auch die Gepflogenheiten der heimischen Filmlandschaft wurden berücksichtigt, um alle Aspekte, vom Spielfilm über Serie bis zum Writersroom, abzudecken und ganz wichtig: die Bedeutung der Drehbuchcredits, auch gegenüber Produktion und Regie, hervorzuheben.

 

Der Leitfaden wurde bei dem Arbeitsfrühstück Credits & Croissants am 22.1.2025 im Depot Wien vor zahlreichem Branchen-Publikum präsentiert und diskutiert. Auf der Diagonale'25 wird der Leitfaden im Rahmen des Film Meeting auch in Graz vorgestellt.

 

Wir danken der Arbeitsgruppe für ihr monatelanges, ehrenamtliches Engagement: 
Mischa Zickler, Marie-Therese Thill, Roland Hablesreiter, Maria Hinterkörner, Valentin Hitz, Jacob Groll

 

Mit Unterstützung von Literar Mechana

 

Der Leitfaden ist hier als PDF verfügbar >

„Credits & Croissants“

Musterverträge für Drehbücher

Service für Mitglieder / NEU: Themenbereich KI

Mit den Musterverträgen Kino-Spielfilm, Fernsehfilm, Treatment, Co-Autor*innen, Dramaturgie und Option stellen wir Rechtsdokumente zur Verfügung, die bestmögliche Bedingungen für Drehbuchautor*innen zum Ausgang genommen haben.
Unser Anliegen ist es, Standards und Usancen in der heimischen Branche zu etablieren und die Selbständigkeit der Autor*innen bei Vertrags-Verhandlungen zu stärken.

Die Musterverträge können als Vorlage im Ganzen, aber auch in Teilen verwendet werden, sie wurden in einzelne Bausteine zur besseren Benutzbarkeit und Adaptierung gegliedert. Jedes Element des Vertrages ist mit einem Kommentar zur besseren Verständlichkeit und fallweise mit Beispielen versehen, in manchen Punkten wird darauf hingewiesen, welche Praktiken üblich und welche unüblich sind.

Die Verträge sind nach intensiver Vorarbeit vor allem auch im Austausch mit unseren Mitgliedern entstanden, wir verstehen diese Publikation als ein Work-in-progress Prozess, bei der wir Vorschläge und Anregungen jeder Zeit gerne und dankend entgegen nehmen. Seit Oktober 2025 ist auch der Themenbereich KI mit diversen Klauseln in den Verträgen berücksichtigt.

Unterstützt wurden wir bei diesem Vorhaben von der Literar Mechana, verfasst wurden die Verträge von Rechtsanwalt Harald Karl.

Drehbuchautor*innen können die Musterverträge bei uns anfordern, wir schicken sie Ihnen gerne elektronisch oder in gedruckter Version auf dem Postweg zu. 

 

Creators for Europe United - Petition

Generative KI-Systeme nutzen millionenfach kreative Werke ohne Zustimmung, Transparenz, Lizenzierung und Vergütung. Auf Kosten von Urheber/inne/n und Rechteinhaber/inne/n erwirtschaften Tech-Konzerne damit Milliardengewinne und erweitern ihren Macht- und Einflussbereich. Die gesamte Kultur- und Kreativbranche geht nicht nur leer aus, sondern hat bis jetzt keinerlei Möglichkeit, die KI-Nutzung ihrer Werke zu prüfen und von ihrem Recht Gebrauch zu machen, die Nutzung zu verbieten. Im schlimmsten Fall werden kreative Leistungen langfristig durch KI-generierte Inhalte vollständig ersetzt. Deshalb haben Mitarbeiter/innen verschiedenster Verbände aus dem Kultur- und Kreativbereich die Initiative Creators for Europe United gestartet und vier Hauptforderungen in einem offenen Brief an Exekutiv-Vizepräsidentin Henna Virkkunen zusammengefasst:

1. Transparenz: Offenlegung aller zum KI-Training und für andere Zwecke verwendeten Werke
2. Vergütung: Faire Bezahlung für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte
3. Durchsetzung: Konsequente Anwendung bestehender Urheberrechtsgesetze
4. Beteiligung: Einbindung der Kreativbranchen in die KI-Regulierung

Bisher wurden die Forderungen der Kultur- und Kreativbranche in Brüssel weitgehend ignoriert. Das will die Initiative Creators for Europe United nachhaltig ändern. Einzelne können den Tech-Giganten wenig entgegensetzen, gemeinsam jedoch können die Kultur- und Kreativbranchen nicht ignoriert werden.

KI kann ein wertvolles Werkzeug sein, wenn sie fair und rechtmäßig entwickelt wird. Das ist nur möglich unter Einhaltung grundlegender Prinzipien des Urheberrechts, die in anderen Bereichen selbstverständlich sind. Ohne die von Urheber/inne/n geschaffenen Werke wären KI-Systeme leer und bedeutungslos. Es ist Zeit, dass dieser Umstand anerkannt und respektiert wird. Die Zukunft der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft steht auf dem Spiel.

 

Link zur Petition

Creators for Europe United - Petition

ORF stärken

Petition

Zurzeit laufen die Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. Wir haben uns, wie auch schon bei den 3er-Koalitionsgesprächen, mit einem Forderungskatalog an die einzelnen Verhandler*innen gewendet, um auf die dringlichsten Anliegen unserer Mitglieder aufmerksam zu machen. 


Ein Punkt betrifft den ORF: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nach wie vor größter Auftraggeber für fiktionale, österreichische Produktionen und damit wichtigster Partner der heimischen Filmschaffenden, insbesondere von uns Drehbuchautor*innen. Das geplante Streichen der Haushaltsabgabenerhöhung und das damit verbundene, neuerliche Sparpaket wird die Möglichkeit des Senders, eigenständig österreichischen Content zu produzieren, noch weiter einschränken und damit auch die hier ansässigen Kreativen empfindlich treffen.


Es gibt eine Initiative, um den ORF zu stärken. Der Drehbuchverband unterstützt dieses Vorhaben, mit der Unterzeichnung folgender Petition kann man sich der Initiative anschließen und auch direkt die Verhandler*innen kontaktieren:
https://www.unser-orf.at/

 

 

Erklärung: EU-Kodex für KI

Schutz der Rechte von Drehbuchautor*innen: Gemeinsame Erklärung von FSE und IAWG zum Verhaltenskodex KI

Wer heute im Namen des Fortschritts auf Rechte verzichtet, lädt morgen im Namen des Profits zum Vergessen ein.

Die Federation of Screenwriters in Europe (FSE) und die International Affiliation of Writers Guilds (IAWG) haben als Reaktion auf den zweiten Entwurf des EU-Verhaltenskodex für künstliche Intelligenz eine gemeinsame Erklärung abgegeben.
Dieses Dokument unterstreicht den dringenden Bedarf an Schutzmaßnahmen, um die Rechte und die Integrität von Urheber*innen zu sichern und eine angemessene Anerkennung zu gewährleisten.
Die gemeinsame Erklärung, die von 60.000 Drehbuchautor*innen aus der ganzen Welt unterstützt wird, ist ein gemeinsamer globaler Aufruf, um sicherzustellen, dass der technologische Fortschritt nicht auf Kosten der Rechte und der kulturellen Integrität der Urheber*innen geht.

Die wichtigsten Punkte sind:
- Klare Mechanismen für Rechtevorbehalte (TDM)
- Ausdrückliche Anerkennung der Urheberpersönlichkeitsrechte
- Regulierung von Open-Source-KI-Modellen
- Verbesserte Aufsicht über KMU
- Forderung nach einer weltweit zugänglichen Rechtedatenbank

Lesen Sie die vollständige gemeinsame Erklärung (in englisch) und beteiligen Sie sich an der Diskussion: https://federationscreenwriters.eu/fse-and-iawg-express-concerns-regarding-the-second-draft-of-the-code-of-practice-on-ai/

KI-Training und Urheberrecht

Studie: KI-Training ist Urheberrechtsverletzung

Die Initiative Urheberrecht Deutschland hat im Frühjahr Prof. Dr. Tim W. Dornis (Universität Hannover) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sebastian Stober (Universität Magdeburg) mit einem Tandem-Gutachten zu den technologischen und rechtlichen Aspekten des Trainings generativer KI-Modelle beauftragt. Ihre interdisziplinäre Forschung liefert dringend benötigte neue Erkenntnisse über die technisch notwendigen Zwischenschritte beim Training generativer Künstlicher Intelligenz. 

Die Arbeit der beiden Wissenschaftler fokussiert sich auf die urheberrechtliche Bewertung der Verarbeitung von geschütztem Material beim KI-Training:

„Wie ein genauerer Blick auf die Technologie generativer KI-Modelle offenbart, ist das Training solcher Modelle kein Fall von Text- und Data-Mining. Es handelt sich um eine Urheberrechtsverletzung – dafür ist nach deutschem und europäischem Urheberrecht keine gültige Schranke in Sicht“, so Prof. Dornis.

 

Die Präsentation der interdisziplinären Studie „Urheberrecht & Training generativer KI - technologische und rechtliche Grundlagen“ fand am 5.9.2024 im Europäischen Parlament statt.

 

Lesen Sie hier die komplette Presseerklärung inklusive Gutachten (auf Deutsch):

https://urheber.info/diskurs/ki-training-ist-urheberrechtsverletzung

 

 

Initiative Drehbuch2021 - Präsentation

Link zum Nachschauen

Der Drehbuchverband Austria präsentierte am Fr 11.6.2021 auf der Diagonale im gut besuchten Salon Frühling des Hotel Wieslers die Initiative Drehbuch2021 der Branche.

Hier der Link zum Nachschauen der Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/4047308955359563/?ref=newsfeed

 

International wird der wesentlichen Bedeutung von Drehbuchautor*innen in der Film- und Serienproduktion schon lange Rechnung getragen. In Deutschland etwa wurden mit Kontrakt18 bereits vor drei Jahren Richtlinien festgelegt, die Rechte und Pflichten von Autor*innen im Produktionsprozess definieren und die konkret in Vertragsverhandlungen eingebracht werden.
Mit Drehbuch2021 hat nun der Drehbuchverband Austria auch für Österreich Standards entwickelt, die die Bedingungen für eine gerechte und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Produktion, Sender, Regie und Drehbuch festlegen – eine Art Gütesiegel, zu dem sich alle Beteiligten bekennen. Das Papier umfasst eine Reihe von konkreten Forderungen. Diese reichen von fairen Vertragsbedingungen und gerechter Entlohnung über die Mitsprache in wesentlichen Schritten innerhalb des Produktionsprozesses bis zur adäquaten Nennung bei allen Verwertungsmaßnahmen.
Die Richtlinien wurden in internen Vorgesprächen den Produzent*innenverbänden, den Regieverbänden und dem ORF vorgestellt und wurden an alle maßgeblich Beteiligten versandt.

 

Vorstellung der Initiative: Agnes Pluch (Mit-Initiatorin Drehbuch2021)
Am Podium: Katharina Schenk (Leiterin ORF-TV-Hauptabteilung Fernsehfilm)
Kristin Derfler (Gründungsmitglied von Kontrakt18)
Moderation: Eva Spreitzhofer (Vorstandsvorsitzende Drehbuchverband Austria)

 

Der Maßnahmenkatalog als PDF >
Darüber hinaus gab es ein Interview mit Agnes Pluch auf Radio Superfly >